"Der Mann, der den Wind der Veränderung spürt, sollte keinen Windschutz, sondern eine Windmühle bauen." - Chinesische Weisheit
Hohe staatliche Hilfspakete und die Möglichkeit, die Mietzahlungen vorübergehend einzustellen, sind eine große Unterstützung in Zeiten der Krise, sie sind jedoch keine Strategie. Um nicht nur zu überleben, sondern das meiste aus der Situation rauszuholen, ist eine auf die Lage zugeschnittene Strategie unabdingbar. Zu dieser möchte ich Ihnen hiermit verhelfen. Da dies keine spezifische Ausführung ist, sind die Aussagen allgemein gehalten.
Versuchen wir zunächst die Situation zu ergreifen und wagen dann eine Prognose. Die Erwägungen, eine kontrollierte Herdenimmunität zu erreichen, haben sich als zu großen Risikofaktor erwiesen und die ersten gesamtgesellschaftlichen Maßnahmen wurden getroffen. Auch wenn die anfänglichen Folgen dieser Schritte schon in wenigen Tagen erfolgen werden, werden die Auswirkungen erst in etwa zwei Wochen sichtbar. Anfang April ist eine Stagnation der Infektionsbeschleunigung zu erwarten, was einen prozentualen Rückgang der neuen Fälle bedeutet. Sollte kein medial verantwortungsvoller Umgang mit diesen Ergebnissen folgen, werden Frust und lange Weile durch diese Auswirkungen zu einer fehlplatzierten Euphorie führen und eine vermehrte Aktivität wird in einem zweiten Höhepunkt der Zunahme resultieren. Es ist möglich, dass ab Anfang bis Mitte Mai die Neuinfektionen allmählich wieder zunehmen. Da warmes Wetter das Immunsystem unterstützt, wird ein kontrollierbarer Verlauf im Sommer auch unter gelockerten Maßnahmen vorstellbar sein. Wird die Krankheit in der warmen Jahreszeit jedoch nicht eingedämmt und sollte es zu keinem medizinischen Durchbruch bzgl. Covid-19 kommen, ist eine humanitäre Krise im Winter 2020/2021 nicht unwahrscheinlich.
Betrachtet man sich die erste weltweite SARS-Pandemie 2003, wird die Pandemie in verstärkter oder geschwächter Form wohl bis Mitte 2021 anhalten. Unternehmen sollten sich also einen Corona-Plan für den Zeitraum bis nächstes Frühjahr anlegen. Um diesen zu erstellen, müssen das Kundenverhalten und die Beweggründe analysiert werden. Diese hängen nicht von der Branche ab, da es ein universelles Verhalten ist. Menschen haben drei Ängste, die drei Verhaltensmuster mit sich ziehen.
Da mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Mangelversorgung eintreten wird, werden sich die Hamsterkäufe bald einstellen. Je nach Branche unterscheiden sich die Maßnahmen, die getroffen werden sollten. Auch wenn von Masken abgeraten wird, könnte der stationäre Handel am Eingang sehr günstig hergestellte Einwegmasken aus Papier anbieten. Die Herstellung könnte einfach organisiert werden. Eine Distanz an der Kasse ist weitere Maßnahmen, die den Kunden eine gewisse Sicherheit anbieten. Außerdem ist eine verstärkte Onlinepräsenz in nahezu jedem Fall hilfreich. Auch die Einrichtung eines Lieferdienstes kann für viele Unternehmen sinnvoll sein. Für weitere Maßnahmen muss je nach Branche ein Plan erarbeitet werden. Diese können je nach Geschäftszweig stark voneinander variieren. Wichtig ist nur, dass ein gut durchdachter Plan in die Tat umgesetzt wird. Als Beispiel kann die Gastronomie genommen werden.
Ein normaler Betrieb ist nicht möglich. Die meisten Gastronomie-Betriebe haben geschlossen. Der Vorrat an Nahrungsmitteln muss über einen längeren Zeitraum kühl aufbewahrt und die Mitarbeiter müssen weiterhin bezahlt werden. Die Mietzahlungen verschieben sich lediglich nur.
Welche positiven Aspekte hat die Situation?
Da kein normaler Betrieb stattfindet, kann die Zeit der Arbeiter auf eine neue Art von Online- und Telefondienst konzentriert werden. Findet kein Verkauf statt, kann die gesamte Zeit auf das Marketing investiert werden. Verstärktes Werben am Schaufenster durch Flyer im Briefkasten, aber auch andere unkonventionelle Methoden können angewandt werden. Aufgrund der geringeren Kosten durch das Wegfallen des Normalbetriebes kann eine Senkung des Preises wirtschaftlich sein. Um es etwas zu konkretisieren:
Sie können einen Bestellservice nach Uhrzeit anbieten. Für Kunden mit einem Account und bei frühzeitigen Bestellungen können auch Waren, die nicht im Angebot des Ladens sind eingekauft und abgerechnet werden. So kann zweimal am Tag ein Mitarbeiter Einkäufe machen. Die Einstellung des regulären Betriebes lässt genug Zeit für alternative Geschäftsmodelle. Auch ohne Bestellung kann gegen eine gewisse Gebühr Besorgungen gemacht werden. So kann der Gastronomiebetrieb als eine Art Versorger agieren. Dabei ist es wichtig, einen verantwortungsvollen Umgang mit der Situation offensichtlich zu demonstrieren, um vertrauen zu wecken. Es können Mitarbeiter mit Mundschutz und Handschuhen von Tür zu Tür gehen und für Ihren Betrieb zu werben und ihnen anbieten, für sie einzukaufen. Es mag ungewohnt vorkommen, aber in Zeiten der Krise ist es manchmal zielführend, sein Angebot direkt an den Mann zu bringen. So kann ein Kundenkreis aufgebaut und gepflegt werden. Auf diese Weise wird bei nur geringen zusätzlichen Kosten ein gewisser Umsatz generiert, der sonst ausbliebe. So wird auch der Kundenstamm deutlich erweitert und im Falle eines längeren Lockdowns für viele Haushalte zur Routine und somit zu einem Bestandteil ihres Alltags werden.
Ein regelmäßig gut funktionierendes Geschäft, dass zusätzlich noch die Versorgung der Menschen garantiert, macht Ihren Betrieb zu einem Hort der Zuversicht und des Vertrauens in Zeiten der Krise.
Dieses Beispiel kann noch weiter ausgebaut, konkretisiert und ausgearbeitet werden. Ähnliche oder ganz unterschiedliche Vorgehensweisen lassen sich für andere Branchen entwickeln. Wünschen Sie eine gemeinsam geführte individuelle Erörterung der besten Strategie für ihr Unternehmen und Unterstützung bei Ihrer Ausführung, so kontaktieren Sie mich und sichern einen qualitativ hochwertigen Service, dessen Bezahlung erst nach Bestehen der Krise anfällt.
Unabhängig ob Sie mich engagieren oder nicht, möchte ich allen Kleinunternehmen mitgeben, dass ein gut durchdachter Aktionsplan äußerst wichtig zum Überstehen solcher Hürden ist. Dies ist nicht die erste Krise und wird auch nicht die Letzte sein. Die Geschichte lehrt uns, dass jene Firmen schwere Phasen überstehen und die Zeit überdauern, die nicht nur auf die sich verändernden Umstände reagieren, sondern einen Schritt weiter gehen und aktiv agieren, indem sie gezielt einen langfristigen Plan ausarbeiten und umsetzen. Das Fortbestehen von Kleinunternehmen ist mir persönlich wichtig, weil ich sie für eine Bereicherung der Gesellschaft und eine Diversität des Marktes halte. Darum ist mein professioneller Rat an alle Kleinunternehmen, ob nun mit äußerem Einfluss oder nicht, dass Sie sich ausführlich Gedanken über einen langfristigen Krisenplan machen, statt nur auf staatliche Hilfe zu setzen.